Systeme

„Flying Testbed“ D328 UpLift, Credit: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

Flugzeugsysteme werden elektrisch

Sämtliche Systeme an Bord heutiger Luftfahrzeuge beziehen ihre Energieversorgung von den Triebwerken. Die Grundlage, um den Energieerzeugungsaufwand zu minimieren und die Verteilung effizient zu steuern, bildet die Umstellung der Versorgung der Flugzeugsysteme auf nur eine Energieform – die elektrische. Ehemals mechanisch, pneumatisch und hydraulisch geregelte und angetriebene Flugzeugsysteme und –funktionen werden „elektrifiziert“. Hierdurch sind neben einer „einfacheren“ und effizienteren Flugzeugsystemarchitektur auch weitreichende neue und teilautomatisierte Funktionen möglich, die den Flugbetrieb noch effizienter und sicherer machen. Neue Anforderungen entstehen für Flugzeugregelsysteme und Systemantriebe und für die daraus resultierenden Systemarchitekturen. Auch werden neuartige, alternative Methoden der Energieerzeugung ermöglicht, die durch höhere Effizienz und durch die Verwendung alternativer nachhaltiger Energieträger den Weg zum klimaneutralen Fliegen ebnen.

Luftfahrtelektronik der nächsten Generation

Die Luftfahrtelektronik (Avionik) der nächsten Generation ebnet den Weg zum digitalen und vernetzten Flugzeug, das einen noch effizienteren und äußerst sicheren Flugbetrieb möglich macht, Passagieren verbesserten Komfort bietet und Verbrauch und Emissionen deutlich senkt. Bis in die 1990er Jahre wurde jedes einzelne Flugzeugsystem einzeln überwacht und geregelt. Dagegen werden heute hauptsächlich flexible und integrierende Computerplattformen eingesetzt. Da die Zahl der Systeme und Funktionen stetig zunimmt, wird sich dieser Trend weiter fortsetzen. Letztendlich sollen sämtliche Anwendungen auf generischen Plattformen implementiert werden. Neben der erhöhten Sicherheit ergeben sich durch die Einführung einer einheitlichen Rechnerplattform signifikante wirtschaftliche Vorteile, da sich Gewicht, Volumen und Energieverbrauch der Avionik trotz massivem Anstieg ihrer Funktionalität signifikant reduzieren lassen.

Verbessertes Zusammenspiel zwischen Piloten, Flugzeug und Boden

Die Sicherheit der Luftfahrt hängt entscheidend von den Fähigkeiten und Möglichkeiten der Piloten ab, bei stetig steigender Verkehrsdichte immer komplexere Informationen wahrnehmen und richtig interpretieren zu können. Zukünftige Systeme und Funktionen im Cockpit können die Piloten bei der Führung des Flugzeuges noch besser unterstützen und entlasten. Neue Cockpit-Funktionen wie eine erweiterte Außensicht, Flug- und Rollführungen und automatisierte, computergestützte Flug- und Rollfreigabenprozesse werden die Piloten signifikant entlasten, die Flugsicherheit weiter erhöhen und Emissionen senken. Die durch die neuen Cockpit-Funktionen erreichte Entlastung der Piloten könnte mittel- bis langfristig zumindest phasenweise einen „Ein-Piloten-Betrieb“ auch für Großraum-Verkehrsflugzeuge ermöglichen. Assistenzfunktionen erweitern insbesondere auch im Fall von Hubschraubern beim bodennahen Flug den Einsatzbereich. Neben der Möglichkeit des „Ein-Piloten-Betriebes“ werden höhere Automatisierungsgrade zunehmend auch einen verteilten Flugbetrieb zwischen Bodenstationen und Cockpit ermöglichen. Langfristig könnte im Frachtbereich eine automatisierte, unbemannte Flugführung möglich werden.

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